Willkommen
in Mittelerde
The Lord of the Rings Motion Picture Trilogy – The
Exhibition
1. Februar – 29. April 2007 in Potsdam-Babelsberg
Seit dem 1. Februar 2007 wird im Filmpark Potsdam-Babelsberg
ein ganz besonderes Highlight für Filmfreude präsentiert.
Es ist die Ausstellung zu Peter Jacksons "Der Herr
der Ringe" Trilogie.
Vom Parkplatz und von der Kasse bis zur Ausstellungshalle
trennt den Besucher eine etwa 200 Meter lange Straße,
vorbei an bekannten und unbekannten Filmfiguren, an Schildern
die darauf hinweisen, dass sich hier der Außendrehort
von GZSZ befindet und die rückseitigen Kulissen der
Filmstadt. Am Ende der Straße befindet sich jedoch
für kurze Zeit das Tor zu Mittelerde.
Schon wenn der Besucher das Foyer betritt, stimmt ihn das
gedämpfte Licht und die schwarz ausgekleideten Wände
auf seine Begegnung mit Peter Jacksons Werk "Der Herr
der Ringe" ein. Alles ist auf die Ausstellung ausgerichtet
– sogar die Toilettenschilder weisen das Logo auf.
An drei Ständen kann sich jeder mit Souvenirs zwischen
fünf und grenzlosen Euros eindecken. Nachbildungen
von Arwens Abendstern und Aragorns Ring werden angeboten,
der „EINE Ring“ natürlich, Schachfiguren
und auch die anderen Ringe der Macht. An der Garderobe können
preiswertere Erinnerungsstücke erstanden werden: Tassen,
Ausstellungsplakate und T-Shirts mit verschiedenen Motiven
sowie Spielzeug-Trucks mit großflächiger Bemalung.
Nicht zu kaufen ist der heiße Feuerstuhl, der vom
Tank bis zur Sitzauflage voll auf "Der Herr der Ringe"
abgestimmt ist und dekorativ gut sichtbar präsentiert
wird.
Für Pärchen, die womöglich ein gemeinsames
Leben planen, ist der Stand interessant, an dem die zukünftigen
Brautleute z.B. ihre Eheringe nach dem Vorbild des „EINEN
Rings“ kaufen können. Statt des Ringspruchs können
sie sich auch ihr Eheversprechen oder einfach nur den Namen
des geliebten Partners in elbisch eingravieren lassen. Je
nach gewähltem Edelmetall wird die Sache jedoch schnell
zu einem teuren Spaß.
Das Foyer bietet zusätzlich noch zwei Leinwände
auf denen in Endlosschleifen die Premiere der Filmtrilogie
in Berlin gezeigt wird oder auch Filmausschnitte.
In einer Ecke können sich die jüngeren Besucher
an Spielkonsolen die Zeit vertreiben, bis ihre älteren
Begleiter endlich aus Mittelerde zurück sind.
Ein kleines Cafe rundet das Bild im Foyer ab. Über
allem schwebt Fuchur, der Glücksdrache aus "Die
unendliche Geschichte", das einzige Indiz dafür,
dass man sich noch in Potsdam-Babelsberg befindet.
Noch! Denn jetzt betritt der Besucher endlich Mittelerde
...
Zunächst durchschreitet der Gast, zwischen den berühmten
Argonath hindurch, einen kurzen Gang.
Der Blick wird auf eine Tafel gelenkt, die den Besucher
mit folgenden Worten willkommen heißt und auf die
Reise nach Mittelerde einstimmt:
Schauen Sie hinter die Kulissen von Mittelerde und sehen
Sie, wie eine Welt erschaffen wurde.
Wir zeigen Ihnen die Kostüme der Stars, den Schmuck,
den sie getragen haben, und die Waffen mit denen sie kämpften.
Entdecken Sie, wie moderne Technologie und zeitlose Kreativität
in die Produktion dieser außerordentlichen Filme eingeflossen
sind.
Ab hier entscheidet jeder selbst, welchen Weg er durch
Mittelerde nehmen will.
In der Ausstellungshalle sind die Exponate vom Prinzip her
wie folgt ausgestellt: An der Hallenwand entlang befinden
sich vorrangig Zeichnungen, Waffen, Rüstungen und Entwürfe
zum Film.
Weiter nach innen gerückt stehen zumeist winklige Aufbauten
die zu drei Seiten offen und in der jeweils zu einem Thema
Ausstellungsstücke, Texttafeln und Monitore zu finden
sind. Dazu gesellen sich überdimensionale Modelle und
Figuren.
Diese Aufbauten sind um das Zentrum der Halle angeordnet
in dem sich der „EINE Ring“ allein befindet,
umgeben von einem virtuellen Feuer und dem Ringspruch in
Elbisch und Englisch.
Darüber gelegt sind Geräusche, Szenen aus den
Filmen, die sich alle im Schicksalsberg abspielten und den
Kampf um den „EINEN“ noch einmal heraufbeschwören.
Zu sehen gibt es Vieles und eine Fülle von Details
und Informationen schlägt den Besuchern entgegen. So
können sich die Gäste in Mittelerde das Originalkostüm
von Streicher anschauen, sein Schwert bewundern und den
Ring, der seine königliche Geburt bezeugt. Zu jeder
Station gehört ein Monitor der zum Thema ein bis fünf
kurze Dokumentationen anbietet, die über drei bedienungsfreundliche
Tasten angesteuert und aktiviert werden können. Die
Dokumentationen sind selten länger als ein oder zwei
Minuten. Gezeigt wird das Original mit deutschen Untertiteln.
Von den Filmemachern, den Schauspielern oder von Peter Jackson
selber erfährt der Betrachter viele Details über
die Entstehung des Films, über Schwierigkeiten und
Lösungen, über Mühen und Erfolge.
Während die Besucher langsam durch Mittelerde wandern,
vergeht die Zeit in der Halle unwahrscheinlich schnell.
Fans sollten mindestens zwei Stunden einplanen.
An besonders interessanten Stationen kommt es vor, dass
sich mehrere Gäste vor einem Exponat versammeln. Boromir
in seinem Boot liegend, bereit zu seiner letzten Reise,
ist genauso spannend anzuschauen wie der gewaltige Höhlentroll,
der in Khazad-dûm die Tore zur Halle sprengt und dabei
hoch über den Köpfen der Besucher hinausragt.
Nicht weit von dem Troll befinden sich die neun Ringe der
Menschen, die sich später zu den neun Ringen der Nazgûl
wandeln. Wie ein Schatten steht einer der Schwarzen Reiter
in unmittelbarer Nähe, um sie zu bewachen.
Ein noch größerer Schatten befindet sich neben
dem Model von Barad-dûr. Es ist Sauron persönlich,
während im Hintergrund der Schicksalsberg dunkel und
unheimlich mit seinen rot glühenden Lavaströmen
aufragt.
Jede neue Station zeigt alte Bekannte und birgt neue Eindrücke.
Gandalfs helles Gewand und seine Pfeife oder Sarumans Kleidung
und der Palantír. Die Waffen von Haldir - Schwert,
Köcher und Bogen - sind genauso zu finden wie Théodens
Rüstung, Schwert, Trinkhorn und sein Königssiegel.
Es ist schier unmöglich die Fülle der Details
aufzuzählen, die sich den Besuchern in der Ausstellung
eröffnen. Jeder wird seine eigenen Favoriten herausfinden
müssen.
Ist es Gollum? Oder die große Figur Baumbarts? Die
Rüstungen der Völker Mittelerdes oder doch eher
die Hobbitfüße, die Elbenohren und Orksmasken?
Aber da ist auch noch das Krönungsgewand von Arwen
und der furchteinflößende Ork, das Modell der
brennenden Mühle und die Kronen der Nazgûl.
Es ist einfach zu viel. Daher empfand ich es als sehr bedauerlich,
dass die Verantwortlichen der Wanderausstellung keinen Katalog
anboten, oder wenigstens einige Postkarten mit den schönsten
oder wichtigsten Exponaten. Auf meine Frage hin, wurde mir
erklärt, dass die Macher der Ausstellung in Neuseeland
das nicht wünschten.
Zum Glück gibt es genügend Sekundarliteratur zum
Filmkunstwerk "Der Herr der Ringe".
Was also kann der Fan als Souvenir von der Ausstellung
wirklich mitnehmen? Was lässt sich gut nach Hause tragen?
Früher oder später kommt jeder Besucher von Mittelerde
zu einer Station, in der auf Monitoren der Effekt der perspektivischen
Darstellung gezeigt wird. Wie konnte in einem Bild Frodo
so klein und Gandalf so groß wirken?
Der Besucher kann es selber ausprobieren. Vor einer grünen
Wand stehen zwei Hälften einer Bank. Die eine Hälfte
ist überdimensional groß, die andere eher klein.
Über zwei Kameras werden die Bänke aufgenommen
und technisch zu einem Bild zusammengeführt –
wie im Film. Das Ergebnis ist erstaunlich und sehr amüsant.
Gäste der Ausstellung können sich also auf die
Bänke setzen und in einem Monitor selbst sehen, wie
sie zu Riesen oder Halblingen werden.
Wer möchte kann sich gegen einen Obolus von fünf
Euro zwei Bilder ausdrucken lassen, die ihn in den beiden
Größenverhältnissen zeigen.
Per Computer wird statt der grünen Wand eines von fünf
Hintergrundmotiven in das Bild gezaubert, so dass man sich
wie Gandalf und Frodo in Hobbingen fühlen kann.
Das Foto mit den beiden Aufnahmen bekommen die Besucher
sofort ausgehändigt – zuzüglich einer entsprechenden
Fotomappe mit dem „EINEN Ring“ außen und
der berühmten Karte von Mittelerde innen.
Das Angebot wird gern genutzt, auch wenn die Qualität
der Bilder nicht sehr gut ist.
Die fünf Hintergrundmotive wechseln nach einer gewissen
Zeit, aber wenn man sich ein oder zwei bestimmte ausgesucht
hat, kann der Hintergrund auch zielgerichtet abgerufen werden.
Fragen Sie einfach das Personal vor Ort.
Die Reise nach Mittelerde hat sich für mich in jedem
Fall gelohnt. Wer also ein Freund von Tolkiens "Herr
der Ringe" ist und Peter Jacksons Filme wirklich liebt,
der sollte es nicht versäumen die Ausstellung zu besuchen.
Bisher wurde sie erst in fünf Ländern gezeigt.
Deutschland ist die 6. Station dieser Reise.
Bevor die Tore von Mittelerde wieder schließen sollte
jeder, dem es möglich ist, die Chance nutzen, um sich
ein eigenes Bild von der Arbeit an diesem wundervollen Filmkunstwerk
zu machen und um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
E.G.
Februar 2007
Eintritt: normal 12 Euro, ermäßigt
10 Euro, Familienkarte 30 Euro
Öffnungszeiten: täglich 10.00 Uhr – 20.00
Uhr
Sehr zu empfehlen ist auch die Internetseite zur Ausstellung,
erreichbar über den Hauptlink zum Filmpark: http://www.filmpark.de.
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